Ausstellungsarchiv 2024

2. Februar bis 5. Mai 2024

Nie wieder Krieg! Dieses Plakat von Käthe Kollwitz wurde seit 1924 zu einer Ikone der weltweiten Friedensbewegung. Eine traurige Ikone vor dem Hintergrund der fortlaufenden Kriege und humanitären Katastrophen bis heute. Das Leid der betroffenen Menschen ist unermesslich.


Von diesen Menschen sprechen die Werke der Ausstellung, die Arbeiten von Käthe Kollwitz, Ernst Barlach und die Fotografien über das aktuelle Kriegsgeschehen in der Ukraine, in Israel und Gaza. Sie sprechen aber auch davon, dass die Hoffnung auf eine sozial gerechte, friedliche Weltgestaltung nicht aufgegeben werden darf.
Der Erste Weltkrieg, das massenhafte Sterben und Leiden unter einer bis dahin unbekannten technischen und industrialisierten Kriegsführung, war für Kollwitz wie Barlach Anlass, ihre künstlerische Arbeit intensiv dem öffentlichen Dialog für Frieden und Gerechtigkeit zu widmen.
Die Ausstellung „KOLLWITZ | BARLACH | NIE WIEDER KRIEG!“ in der Stadtgalerie Klagenfurt ist als Denkraum für eine friedliche Zukunft konzipiert. Sie richtet sich gegen jede Form von militärischer, nationalistischer, ideologischer und chauvinistischer Gewalt. Frieden kann nur hergestellt werden, wenn wir, wie Kant es wohl als erster formuliert hat, die Erde als unsere gemeinsame Grenze anerkennen und dafür sorgen, dass sich auf ihr in Recht und Freiheit leben lässt. (Heike Stockhaus, Kuratorin der Ausstellung)

Da Kriege im Geist der Menschen entstehen, muss auch der Frieden im Geist der Menschen verankert werden. (UNESCO) 

 

17. Mai bis 8. September 2024

Eduard Angeli (*1942 in Wien) ist einer der bekanntesten österreichischen Maler und Zeichner der Gegenwart. In den letzten Jahrzehnten wurde sein Werk mit großen Ausstellungen im In- und Ausland gewürdigt. Die Stadtgalerie Klagenfurt zeigt rund 40 großformatige Arbeiten, darunter die zwei Ölbilder „Venedig Tag“ und „Venedig Nacht“ aus dem Jahre 2003 mit jeweils 5,40 Metern Länge. Das Motiv der Lagune und der Stadt fließt oft in Angelis Arbeiten ein, arbeitet und lebt er doch sowohl in Wien als auch in Venedig.
Eduard Angeli gilt als Meister der Stille und des Lichts. Seine Kunst ist die der Reduktion, der radikalen Vereinfachung der Motive und Kompositionen. Seine Bilder, atmosphärisch und menschenleer, fesseln uns in ihrer Einfachheit und unglaublichen Ruhe. Durch malerische Virtuosität bestechend, entführen sie uns in eine magische Welt völliger Abwesenheit von Lärm, Hektik und Zerstreuung der Gegenwart.
Es sind Bilder der poetischen Melancholie und Einsamkeit. Eine Einsamkeit, vor der sich der Betrachter nicht fürchten muss, sondern nach der er sich vielleicht sehnt. Angeli bezeichnet die Stille als zeitliche Qualität, sieht sie als den Moment des Innehaltens.
Seltsam entrückt, wie aus einem fernen Traum und im selben Moment doch so intensiv: wir können uns diesen Bildern nicht entziehen, sie holen uns gedanklich in ihre Mitte.

27. September 2024 bis 12. Jänner 2025

Die Stadtgalerie Klagenfurt präsentiert mit Hans Bischoffshausen einen der Hauptvertreter der österreichischen zeitgenössischen Malerei und Graphik.
Die rund 150 vornehmlich aus Privatbesitz stammenden und teilweise noch nie öffentlich gezeigten Werke spannen einen Bogen vom Beginn seiner künstlerischen Tätigkeit um 1950 bis zu seinem Spätwerk der achtziger Jahre und sind als chronologische Zeitreise aufgebaut. Einzelne Sequenzen zeigen auch Beispiele von Kunst am Bau oder seine Schriften zur Kultur und sein noch immer unterschätztes literarisches Werk.
Hans Bischoffshausen (*1927 in Feld am See; †1987 in Villach) knüpfte früh an internationale, avantgardistische Tendenzen an und leistete einen wesentlichen Beitrag innerhalb der österreichischen Nachkriegsmoderne. Sein Werk zeichnet sich insbesondere durch seine zeitlose Erscheinung und beständige Qualität aus. Er brach mit traditionellen Kunstkonzepten, indem er Raum, Materie und Bewegung betonte und unkonventionelle Materialien wie Zement, Glas oder Gips verwendete.
Ein weiteres Merkmal, nicht nur seiner Kunst, sondern auch seines Wesens im Allgemeinen, ist seine radikale Offenheit und Kompromisslosigkeit.
Bei Hans Bischoffshausen, der von 1959 bis 1972 in Paris lebte, bilden Leben und Werk eine unverzichtbare Einheit. Stutz, wie Bischoffshausen von seinen Freunden genannt wurde und in frühen Jahren auch mehrmals seine Bilder signierte, lebte sein künstlerisches Programm mit all seinen Konsequenzen und zählte zu den unbequemsten und faszinierendsten Künstlerpersönlichkeiten Österreichs.