Ausstellungsarchiv 2010

25. Februar bis 6. Juni 2010
„Ich fertigte ganze Reihen von Tuschzeichnungen; lernte das gesamte zeichnerische Werk von Klinger, Goya, de Groux, Rops, Munch, Ensor, Redon und ähnlichen Künstlern kennen, die abwechselnd meine Lieblinge waren und mich hin und wieder, wenn auch unbewusst, beeinflussten“
Dieses aus seiner Selbstbiographie stammende Zitat, bestätigt, dass die Einflüsse anderer künstlerischer Vorbilder von großer Bedeutung für das Schaffen Alfred Kubins waren. Er selbst hat diese Anregungen für sein Werk nie verleugnet, sondern im Gegenteil an vielen Stellen in seinen Schriften ausdrücklich darauf hingewiesen.
In diesem Sinne werden in dieser Schau Graphiken namhafter Künstlerpersönlichkeiten, wie Francisco de Goya, James Ensor, Egon Schiele, Edvard Munch u. a. gezeigt und den unterschiedlichsten Zeichnungen von Alfred Kubin gegenübergestellt.
Die künstlerische Beeinflussung, aber auch gegenseitige Wertschätzung wird deutlich, wenn die einzelnen Arbeiten nebeneinander präsentiert werden. Ähnlichkeiten vom Bildaufbau, von der Thematik bis hin zu besonderen Bildelementen sind klar erkennbar. Zudem wird versucht, die einzelnen Werkgruppen ganz bestimmten Themenkomplexen zuzuordnen, um die unterschiedlichen Eindrücke noch besser herauszuarbeiten.
Leihgeber der insgesamt über 80 Lithografien, Holzschnitte, Radierungen, Kupferstiche, Aquarelle, Tusch- und Bleistiftzeichnungen ist die Grafische Sammlung des Oberösterreichischen Landesmuseums. Gezeigt werden rund 30 Kubin-Werke, die Exponaten von Egon Schiele, Edvard Munch, Francisco de Goya, Honoré Daumier, James Ensor, Albrecht Dürer, Lovis Corinth, Daniel Hopfer, Oskar Laske, Max Beckmann und Hieronymus Bosch gegenübergestellt werden.
Die Ausstellung findet in Zusammenhang mit dem 50. Todesjahr von Alfred Kubin 2009 statt. Das Konzept stammt von Frau Mag. Monika Oberchristl, Leiterin der Grafischen Sammlung der OÖ Landesmuseen.





17. Juni bis 10. Oktober 2010
Im heurigen Sommer stellt sich in der Stadtgalerie und in der Alpen-Adria-Galerie die Frage: SCHMECKT´S?
Was wird aufgetischt? Eine mit einzigartigen Exponaten garnierte Kulturgeschichte des Kochens, Essens und Genießens: Anhand kostbarer Gemälde, Skulpturen und Grafiken von Alten Meistern wie auch der Moderne, mittels alten Tafelgeschirrs, wertvoller alter Kochbücher und Küchengeräts ist für reichlich Abwechslung und Augenschmaus gesorgt.
Dieses Ausstellungsmenü wird an zwei Schauplätzen unter einem gemeinsamen Thema aufgetischt: Während in der Alpen Adria Galerie die hohe Kunst des Kochens thematisiert wird, steht in der Stadtgalerie die Kunst des Genießens, oft auch mit ironischem Unterton, im Vordergrund. Zeitgenössische trifft dabei auf Klassische Kunst und Alte Meister – so etwa Pablo Picasso, Andy Warhol, Antoni Tapies, Joseph Beuys, Daniel Spoerri, Maria Lassnig, Werner Berg, Karl Truppe, Fromiller oder Anton Kolig auf Hans Staudacher, Reinfried Wagner, Lisa Huber, Peter Krawagna, Cornelius Kolig, Helga Druml, Alex Amann, Melitta Moschik, Katharina Puschnig und viele andere.
Zur Ausstellung erscheint ein 260 Seiten starker Katalog mit zahlreichen Abbildungen, Texten zum Thema „Essen“ und Rezepten.
Eine Ausstellung in der Stadtgalerie Klagenfurt (17. Juni bis 10. Oktober 2010) und in der Alpen-Adria-Galerie Klagenfurt (vom 8. Juli bis 10. Oktober 2010).




28. Oktober 2010 bis 30. Jänner 2011
Einen beeindruckenden Einblick in die Geschichte des japanischen Farbholzschnitts gibt das MAK mit der Ausstellung „BILDER DER FLIESSENDEN WELT – Japanische Holzschnitte“. Gezeigt werden zweihundert Holzschnitte, entstanden zwischen dem 17. und dem 20. Jahrhundert.
Ukiyo-e – „Bilder der fließenden Welt“ – kam im 17. Jh. mit der Entwicklung eines frühen städtischen Bürgertums auf und fand in der Kunst des japanischen Farbholzschnitts seine bedeutendste Ausprägung. Urbane Vergnügungen, bürgerliche Alltagsphänomene, aber auch Darstellungen der Natur waren im Gegensatz zur klassischen Malerei Ostasiens die Motive des Ukiyo-e. Rund um die Theater und Vergnügungsviertel von Edo, dem heutigen Tokio, entstanden sie als Ausdruck einer Populärkultur, wie sie westliche Städte erst im 20. Jahrhundert hervorbrachten.
LANDSCHAFTEN
Der Landschaft im japanischen Farbholzschnitt ist ein besonderer Schwerpunkt in dieser Ausstellung gewidmet. In zwei zeitlich aufeinander folgenden Teilen werden die bedeutendsten und bekanntesten Landschaftsbilder von Katsushika Hokusai (1760–1849) und Ando Hiroshige (1797–1858) gezeigt. Landschaftsdarstellungen, die in Ostasien eine lange Tradition besitzen, gewannen im Ukiyo-e ab dem frühen 19. Jahrhundert – mit der Lockerung des Reiseverbots – an Bedeutung. In der Edo-Zeit war die Reisetätigkeit vor allem der einfachen Bevölkerung nur unter bestimmten Bedingungen erlaubt. Ergänzend dazu werden zwanzig Landschaftsfotografien des österreichischen Fotopioniers Michael Moser (1853–1912) präsentiert. Von 1869 bis 1876 reiste er durch Japan und schuf ein Bild Japans am Beginn der Modernisierung des Landes.
SCHÖNHEITEN
Das Thema „Schönheiten“ ist eines der Hauptmotive der Japan-Blätter. Es ist seit der Frühzeit des Ukiyo-e vertreten und zeigt Bewohnerinnen der Vergnügungsviertel. Die Stars waren Kurtisanen und Geishas, die zumeist in der neuesten Mode dargestellt wurden. Schaffte es eine dieser Schönheiten auf den Drucken abgebildet zu werden, so genoss sie einen besonderen Status im Unterhaltungsgeschäft. Anhand des Ukiyo-e lässt sich auch der Wandel des weiblichen Schönheitsideals und einzelner Modeströmungen in Japan nachvollziehen.
SCHAUSPIELER
Die Aufführungen im Kabuki-Theater waren ein fester Bestandteil der städtischen Vergnügungskultur. Die ausschließlich männlichen Darsteller begeisterten ihr Publikum mit aufwändigen Kostümen und dramatischen Gesten und wurden als Stars verehrt. Die Blätter zeigten aktuelle Aufführungen, die Stars aber auch hinter der Bühne und im Privatleben; sie waren Werbung und Souvenir zugleich. Nach ihrem Tod wurden die Schauspieler mit Sterbebildern (shini-e) ein letztes Mal gehuldigt.
Aus konservatorischen Gründen wird die Ausstellung in zwei Teilen gezeigt. Die ersten hundert Werke sind vom 28. Oktober bis 12. Dezember 2010 zu sehen. Der zweite Teil kann ab 14. Dezember 2010 besichtigt werden. Alle ausgestellten Blätter stammen aus der Ukiyo-e-Sammlung des MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Wien. Kurator der Ausstellung: Dr. Johannes Wieninger, MAK–Kustode Asien Wissenschaftliche Mitarbeit: Brigitte Moser.

