Ausstellungsarchiv 2015

26. Juni bis 11. Oktober 2015

Eine Ausstellung in Kooperation mit dem Virtual Shoe Museum Den Haag und dem Kunst Haus Wien.

Die Ausstellung vereinte mehr als 100 fantasievoll gestaltete Schuhe von rund 80 KünstlerInnen und DesignerInnen aus Österreich und der ganzen Welt. Konzeptuell orientierten sich die außergewöhnlichen Schuh-Kreationen an den 5 klassischen Sinnen des Menschen (Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten) aber auch am geheimnisvollen 6. Sinn, der Zukunftsvisionen erlaubt. 

Liza Snook, Kuratorin der Ausstellung und Begründerin des Virtual Shoe Museum in Den Haag beschreibt die Faszination von Schuhen wie folgt:

„Schuhe stehen für Leidenschaft und Sinnlichkeit. Sie können dich auf unterschiedliche Weise berühren. Sie können inspirieren und begeistern. Schuhe können wie eine zweite Haut sein, dich in oder aus der Balance bringen. Unter den Händen von Designern, Künstlern und Architekten verwandeln sich diese modischen Alltagsgegenstände zu spektakulären und einzigartigen Kleinskulpturen. Ob tragbar oder nicht, als Kunstobjekt oder Fetisch, ich denke, dass Schuhe jenseits des alltäglichen Gebrauchs einen autonomen künstlerischen Wert erlangen.“

Die originellen Schuhdesigns – nicht immer gleich als solche erkennbar – erlauben den BetrachterInnen eine Annäherung mit allen Sinnen. Das Spektrum reicht vom Materialexperiment über einen architektonischen Zugang bis hin zum Schuh als Fetischobjekt.

Die meisten der experimentellen Exponate waren Unikate oder in Kleinserien hergestellt. - Durch natürliche Materialien wie Holz, Papier, Leder oder Textil auf der einen Seite, durch neue, computergestützte Verfahren und unkonventionelle Materialen wie Schokolade, Fell oder Knochen oder als Recyclingobjekt auf der anderen Seite.

Die immense Vielfalt des Schuhs als kreatives Medium mit eigener künstlerischer Aussage spiegelten nicht nur die facettenreichen Schuhentwürfe selbst wider, sondern auch zahlreiche Installationen, Fotografien und Videos, darunter auch einige österreichische Stellungnahmen.

Artikel Kleine Zeitung, 26.6.2015

6. März bis 7. Juni 2015

Gunter Damisch (geb. 1958) hat wie kein anderer österreichischer Künstler aus der Generation der sogenannten "jungen Wilden" ein unverwechselbares künstlerisches Werk geschaffen: Ob in Malerei, Skulptur oder insbesondere in der Graphik mit ihren vielen technischen Möglichkeiten, seine spezielle Formensprache ist sofort erkennbar.  

Unter dem prägnanten Titel "vom Wachsen und Werden" vereinte die umfassende Retrospektive auf das Werk von Gunter Damisch Werke aus über drei Jahrzehnten. Von frühen, bisher kaum in der Öffentlichkeit präsentierten Gemälden bis zu den jüngsten Graphiken und Skulpturen reichte hier der Spannungsbogen der Exponate, der einmal mehr seine besondere künstlerische Konsequenz in Verbindung mit einer immensen Variationsbreite aufzeigte.

In allen verwendeten künstlerischen Techniken beschäftigte sich der Künstler auf intensivste Weise mit dem menschlichen Naturerleben und verband hier gleichsam den Blick durch das Fernrohr in kosmische Welten mit dem Blick durch das Mikroskop. Der Symbolbegriff des "Weltengarten" steht für diese besondere Nähe zu Naturerfahrungen im Großen wie auch im Kleinen.

Sein charakteristisches Formenrepertoire lässt sofort an kleinste Zellstrukturen denken, vermittelt jedoch in gleicher Weise Vorstellungsbilder von ganzen Weltenschöpfungen. Es verbindet sich hier ein aus der eigenen Kindheit bekannter Prozess des Sammelns und neu Zusammensetzens von Naturobjekten mit einer höchst kunstvollen Aufbausituation von ausgreifenden Raumgebilden. In seiner Malerei und Grafik gestaltet der Künstler komplexe Schichtungen, die immer wieder von neuem Einblicke und Ausblicke ermöglichen, Strukturflächen aufbauen und sich beständig zu anderen Schichtengebilden hin öffnen.


Einblicke in die Ausstellung, Fotos: J. Ramharter