Ausstellungsarchiv 2012

2006 wurde das 10-Jahr-Jubiläum der Stadtgalerie Klagenfurt zum Anlass genommen, um in der Sonderausstellung “Déjà vu?“ erstmals einen Teil der galerieeigenen Sammlung öffentlich zu präsentieren. Der Titel „Déjà vu?“ sollte darauf hinweisen, dass ein Großteil der präsentierten Werke im Zuge von Ausstellungen in diversen Galerien und Ausstellungshäusern angekauft wurde, also der Besucher die eine oder andere Arbeit bereits einmal gesehen hatte.
Die Präsentation der Sammlung der Stadtgalerie Klagenfurt wird nun als regelmäßige Ausstellungsreihe weitergeführt. Wurden 2006 als Konzept-Besonderheit die KünstlerInnen gebeten - zusätzlich zum präsentierten Ankauf - Werke aus ihren privaten Beständen zur Verfügung zu stellen, so setzt die Stadtgalerie Klagenfurt diesmal im Bereich der auswählenden Person einen außergewöhnlichen und spannenden Schritt: Sie stellt sich die Frage, wie ein AUSSENSTEHENDER, also ein an den Ankäufen NICHT beteiligter DRITTER, auswählen würde. Dazu engagierte die Stadtgalerie Klagenfurt als Gastkurator den renommierten Kärntner Künstler Wolfgang Walkensteiner. Dabei konnte der Kurator aus BEIDEN Kunstsammlungen der Stadt Klagenfurt – also die der Stadtgalerie UND die der Kulturabteilung – d.h. aus rund 3000 Werken und mehr als 60 Jahren öffentlicher Sammlungstätigkeit seine Wahl treffen.
Diese fiel schließlich auf 10 Damen und 10 Herren, allesamt anerkannte Größen der nationalen und internationalen Kunstszene und - bis auf wenige Ausnahmen - gebürtige KlagenfurterInnen bzw. KärntnerInnen. Außerdem ergänzte Wolfgang Walkensteiner den Ausstellungstitel „Déjà vu“ um das Wörtchen „imprévu“ (=unvorhergesehen). Dazu Walkensteiner:
„Bis zur Hängung der Ausstellung werde ich von den auszustellenden Werken nicht mehr als einen Schimmer haben. Dann vergewisserte ich mich dieses Schimmers an Hand der Ausdrucke eines Kulturamtsdruckers, Ausdrucke von Fotografien eines ungenannten Fotografierers von Werken der gewählten KünstlerInnen. Erinnerter Glanz durchmischt nun den Schimmer. Ich kenne fast alle KünstlerInnen persönlich, sowie etliche ihrer Werke, ihren Glanz. Dass ich bis zur Platzierung als Hängung und Stellung dieser Ausstellung (wahrscheinlich) keines der angesammelten Werke gekannt haben werde, beschert mir jenen Umstand, der mir als Voraussetzung diese Ausstellung zur Aufgabe macht.
Diese Tatsache stellt sich also in ein Ereignis hinein. Ich werde das eine und andere schon gesehen haben, erwarte allerdings das IMPRÉVU (çe à quoi on ne s´attend pas): das Unerwartete, das dem Warten Entkommene, das im Kommenden des KOMMENS immer Erwartete. Wie eine Ankunft. Wenn das Erkennen eines Kunstwerkes das Erfassen seiner Ganzheit bedeutet, somit ANKUNFT ist, dann ist der Sinn einer Ausstellung von SCHON GESEHENEM das UNVORHERGESEHENE und im Empfang seiner Ankunft dediziert“. (Wolfgang Walkensteiner, Jänner 2012, Textauszug aus dem ausstellungsbegleitenden Katalog „déjà vu : imprévu“).




25. Mai bis 9. September 2012
Andy Warhol, Mitbegründer und charismatischster Vertreter der Stilrichtung POP ART, ist legendäre Symbolfigur der Amerikanischen Kultur der 60er und 70er Jahre. Die Stadtgalerie präsentiert rund 90 Arbeiten auf Papier aus verschiedensten Europäischen Privatsammlungen, darunter Beispiele seiner berühmtesten Bildserien wie „Marilyn“, „Campbell´s Soup“, „Cow“ und „Flowers“.
Ergänzt wird die Schau durch dreißig außergewöhnliche Fotografien des New Yorker Fotografen Fred W. McDarrah, aufgenommen in der ersten Silver Factory* von Andy Warhol in der East Street 47, sowie am späteren Sitz der Factory am Union Square zwischen 1963 und 1969. Diese Fotos geben eine facettenreiche Atmosphäre vor dem Hintergrund einer unterhaltsamen, kreativen und respektlosen Gesellschaft wieder.
Der Name Andy Warhol steht für eine der komplexesten Künstlerpersönlichkeiten der Nachkriegs-Zeit. Er war in gleicher Weise Maler, Werbegraphiker, Illustrator, Bildhauer, Filmproduzent, Videokünstler, Werberegisseur, Fernsehproduzent, Fernseh- und Filmschauspieler, Model, Romanautor, Philosoph, Theater-Autor, Chefredakteur und Herausgeber, Conférencier, Grafiker, Künstleragent, Fotograf, Musikproduzent und Manager von Popstars.




28. September 2012 bis 10. Februar 2013
Antonio de Felipe, Spaniens einflussreichster POP-ART-Künstler, beeindruckt mit einem faszinierenden Werk, das voller Esprit, Lebendigkeit und Überraschungen ist. Seine knallig-bunte, großformatige Werke behandeln die typischen POP-ART-Themen Werbung und Musik, aber auch Film, Sport und die Adaptierung von Meisterwerken der Kunstgeschichte ins Hier und Heute.
Aus sämtlichen Themenbereichen werden in Klagenfurt insgesamt 60 Werke präsentiert, die so einen wunderbaren Überblick über sein bisheriges Schaffen ermöglichen. Alle Werke sind in der Technik der Acrylmalerei auf Leinwand entstanden. Die Zusammenstellung erfolgte durch den Künstler selbst.
Es ist seine erste retrospektivische Ausstellung überhaupt, denn bisher präsentierte Antonio de Felipe in seinen Ausstellungen immer nur Werke aus EINEM Themenbereich. Die Ausstellung in der Stadtgalerie Klagenfurt ist eine absolute Österreich-Premiere: Antonio de Felipe hat zuvor noch nie in Österreich ausgestellt!



