Ausstellungsarchiv 2020

30. Mai bis 13. September 2020

Gunter Sachs (1932 - 2011) war über ein halbes Jahrhundert hinweg nicht nur eine der schillerndsten sondern auch meist fehleingeschätzten Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Die große Sommerausstellung der Stadtgalerie Klagenfurt „GUNTER SACHS - Fotografie, Film und Sammlung“ zeigte Gunter Sachs in all seinen Facetten mit dem Schwerpunkt auf seiner Fotografiesammlung.

Die Ausstellung gliederte sich in die Bereiche Porträt-, Architektur-, Akt- und Landschaftsfotografie sowie Experimental- und Konzeptfotografie. Als besonderes Highlight waren in der Klagenfurter Ausstellung die kunsthistorischen Einflüsse auf Sachs' Fotoarbeiten anhand ausgewählter Arbeiten aus seiner Kunstsammlung zu entdecken.

Die Werke seiner Kunstsammlung waren für Gunter Sachs eine unerschöpfliche Inspirationsquelle. Vor allem die Gemälde des Nouveau Réalisme, des Surrealismus und der Pop-Art beeinflussten sein Schaffen und lieferten Impulse für seine eigenen Arbeiten. Sachs setzte sich vor allem mit Werken der Pop-Art Künstler Andy Warhol, Mel Ramos und Allen Jones fotografisch auseinander, deren Werke in der Klagenfurter Ausstellung zu sehen sind.

Die 100 Exponate umfassende Übersichtsausstellung Gunter Sachs – Fotografie, Film und Sammlung wurde mit der Präsentation des gesamten filmischen Werks von Gunter Sachs abgerundet

24. Jänner bis 03. Mai 2020

Kuratiert von Siegbert Metelko. Eine Ausstellung in Zusammenarbeit mit Galerie Magnet.

Diese größte jemals gezeigte Mušič-Ausstellung mit musealem Anspruch präsentierte rund 180 Werke des internationalen Künstlers aus 21 italienischen, französischen, deutschen, slowenischen und österreichischen Privatsammlungen, von den 1940er Jahren bis hin zu seinem Spätwerk. Die Schau umfasste alle Themenbereiche: Landschaftsdarstellungen Dalmatiens, der Toskana und Umbriens, Porträts und Genreszenen von Bauern und Fischern, Stadtbilder aus Paris und Venedig sowie Gemälde aus seiner berühmten Cavallini-Serie. Diese Pferdedarstellungen wurden zu einem Symbol für Freiheit und Menschlichkeit. Ebenfalls Teil der Ausstellung: seine berührenden wie gleichermaßen schockierenden Arbeiten der Serie „Wir sind nicht die Letzten” aus den 1970er Jahren – Zeugnis des unauslöschlichen Traumas seiner Erlebnisse im Konzentrationslager Dachau.

Landschaften

Mit seiner Serie der Landschaften ging Mušič an die Grenze der Gegenstandslosigkeit. Die Werke zeigen Formen, Farben, Flecken, die nichts Konkretes repräsentieren. Jedoch halten die Bildtitel Referenzen an reale Landschaften offen. Der Druck der allgemein geltenden Konventionen, die nicht seiner inneren Überzeugung entsprachen, lastete schwer auf dem Künstler.

(Angelika Katzlberger, Auszug aus „Für und gegen Abstraktion“ | ZORAN MUŠIČ Poesie der Stille, Ausstellungskatalog Leopold Museum, 2018)

 

Pferde

Die Pferdchen sind sehr lebendige Kreaturen, die sich wie Beschwörungen, Bilderfetzen oder nicht hinreichend gelebte Träume in einer ewigen Gegenwart, einer Welt der Visionen, bewegen. Sie sind wie Musik im Reinzustand, Modulationen von Klängen in schrille Figuren verwandelt, die wie hohe, silbrige Töne klingen. Mal bilden sie beständige, mal veränderliche Bildelemente von Landschaften, die sich wie musikalische Partituren präsentieren, längs regelrechter Notenlinien als klopfende Farbtupfer organisiert.

(Marilena Pasquali, Auszug aus „Pferdchen, Umbrien, Toskana“ | ZORAN MUŠIČ Poesie der Stille, Ausstellungskatalog Leopold Museum, 2018)

 

Die Sammlung Lia und Maurizio Zanei

„Wir haben uns mit Zoran Mušič und seiner Arbeit zum ersten Mal 1977 bei einem Besuch des Centre Pompidou in Paris, kurz nach seiner Eröffnung, auseinandergesetzt. Inmitten von Matisse, Picasso und Giacometti sahen wir ein außergewöhnliches Bild: ein erdiges, rotes Gemälde, das – als wir näherkamen – Leichen mit offenen Augen enthüllte.
Wir waren von seiner Schönheit, von seiner tragischen Schönheit vollkommen beeindruckt.“

Ein Jahr später kaufte das Triestiner Ehepaar ihr erstes Mušič-Werk: „Ein Pastell –  eine Dolomitenlandschaft, die uns immer noch fasziniert und wunderschön ist.“ Es folgte ein Gemälde der Pferde-Serie aus dem Jahre 1950. – Der Grundstein für die weltweit größte Mušič-Privatsammlung war gelegt. Die Sammlung umfasste ein Konvolut von rund 400 Gemälden und 500 Papierarbeiten.

In dieser Ausstellung stammten mehr als ein Drittel der insgesamt rund 230 Werke aus der Sammlung Lia und Maurizio Zanei.

01. Oktober 2020 bis 21. März 2021

Mit der Volksabstimmung von 1920 wurde in Kärnten ein politisches Feld eröffnet. In den folgenden 100 Jahren waren die politischen und gesellschaftlichen Diskurse in Kärnten von Themen und Konflikten geprägt, in denen die Fragen der Identität, der Grenzziehung und des Umgangs mit der slowenischsprachigen Minderheit verhandelt wurden.

Die Ausstellung orientiert sich an einem Glossar von Begriffen, die für den „Mythos Kärnten“ stehen: von Abwehrkampf, Minderheit, Ortstafel, Partisan, Volksabstimmung und Zweisprachigkeit bis zu Chor, Denkmal, Fremdenverkehr und Wörthersee. Sie lässt die letzten 100 Jahre mit ironischer Distanz Revue passieren und möchte den Blick für eine gemeinsame Zukunft öffnen.

S plebiscitom leta 1920 se je odprlo na Koroškem novo politično polje. Naslednijh 100 let so bile zaznamovane politične in družbene razprave na Koroškem z vsebinami in konflikti, pri katerih so tekla pogajanja o vprašanjih identitete, o poteku meja ter o ravnanju s slovensko jezikovno manjšino.

Razstava je usmerjena na besednjak pojmov, ki označujejo „koroški mit“: to so obrambni boj, manjšina, krajevna tabla, partizan, ljudsko glasovanje in še zbor, spominsko obeležje, turizem ter Vrbsko jezero. Z ironično distanco se je mogoče ozreti nazaj na minulih 100 let ob želji, da se odstre pogled v skupno bodočnost.
 

Eine Ausstellung von / Razstavo sta pripravila Bernd Liepold-Mosser & Karla Fehlenberg

In Kooperation mit / V sodelovanju z:
FWF Der Wissenschaftsfonds
Institut für Kulturanalyse
Alpen-Adria-Universität Klagenfurt
Stadttheater Klagenfurt
Landesmuseum für Kärnten

Dank an / Zahvala:
Kärntner Landesarchiv / Koroški deželni arhiv I Kunstsammlung des Landes Kärnten-MMKK / Umetnostna zbirka dežele Koroške-MMKK I Mauthausen Memorial – Gedenkstätte Mauthausen / Mauthausen Memorial – Kraj spomina
Mauthausen I Slowenisches Wissenschaftliches Institut / Slovenski znanstveni institut I Velden-Archiv

Fotos: Einblicke in Ausstellung, Gerhard Maurer, 2020