Ausstellungsarchiv 2022

25. März bis 12. Juni 2022

Fragmente, Bruchstücke, Relikte, Reste und Spuren durchziehen das Werk von Franz Yang-Močnik wie der sprichwörtliche rote Faden. Sowohl in der Zeichnung wie auch in der Malerei sind seine Menschendarstellungen geprägt von Deformationen und Verzerrungen und seine Interieurs und Landschaften von strenger Ausschnitthaftigkeit. Das Groteske, das seine frühen Arbeiten auszeichnet, weicht mit den Jahren einer Zergliederung und Facettierung. Die Gesichter weisen Risse auf, die Integrität des Körpers erscheint meist aufgebrochen.

Das Fragmentarische gilt gemeinhin als Kennzeichen der Moderne, Adorno spricht sogar von einem »Formgesetz moderner Kunst«. Die Erkenntnis, dass das Ideal ästhetischer Vollkommenheit kaum erreicht werden kann, die Etablierung des Fragments als Konzept, beginnt sich in der Romantik zu etablieren. Friedrich Schlegel spricht vom Fragment als einem »Wegweiser zu einer Vollkommenheit, die nicht hier und jetzt erscheint, sondern nur in der Vergangenheit aufgefunden oder in der Zukunft eingelöst werden kann«. Das Fragmentarische als Haltung verwehrt sich gegen jeden Anspruch auf Vollkommenheit. Das Werk ist nie abgeschlossen, zeigt seine Sollbruchstellen, bleibt immer offen. Eine Idee, eine Vorstellung kommt in keinem Werk wirklich zum Abschluss, sondern macht sofort andere Lösungen und neue Bilder notwendig. Darin spiegelt sich zugleich die Brüchigkeit von Erfahrung einer Welt, die im permanenten Umbruch ist, die Skepsis an vermeintlich feststehenden Ordnungen und tradierten Wahrheiten. Jede Eindeutigkeit wird zurückgewiesen. Das Fragment ist immer Ausgangspunkt, nie Ende, ein steter Neubeginn.

1. Juli bis 11. September 2022

Goran Djurović (*1952 in Belgrad) studierte an der Hochschule für Bildende Künste Dresden Malerei, er lebt und arbeitet heute in Berlin. Seine Gemälde zeigen irritierende, ans Absurde grenzende Inszenierungen. Eine beunruhigende Traumwelt, in der sich die hintergründige Wahrheit unseres Lebens offenbart. Eine Welt, die irritiert, teils verstört und doch gleichzeitig eine magisch wirkende Anziehungskraft besitzt.

Eine tiefe Liebe zur Malerei und scharfe Beobachtungsgabe der Welt sind in seiner Kunst eng miteinander verknüpft. In seiner Malweise - Lichtregie, dicker mehrschichtiger Farbauftrag, Hell-Dunkel-Kontrast, gedeckte Farbigkeit - schöpft Goran Djurović aus den Tiefen der Kunstgeschichte und greift auf die alten Meister wie Rembrandt oder Goya zurück: "Bei Beiden beeindruckt mich besonders ihre Peinture, mit der sie so wunderbar Geist und Seele umsetzen."

Goran Djurović zeigt sein faszinierendes Werk erstmals in Österreich. In "Future of the Past" präsentiert er rund 70 klein- und großformatige Ölgemälde aus den letzten 20 Jahren - inklusive brandaktueller Werke, die erst kurz vor der Ausstellung fertiggestellt wurden.

30. September 2022 bis 15. Jänner 2023

Große Museen und öffentliche Galerien zeigen gerne in regelmäßigen Abständen, welche Schätze sich in ihren hauseigenen Sammlungen befinden. Die Stadtgalerie Klagenfurt hat im Vorjahr damit begonnen, auch jene Sammlungen vor den Vorhang zu bringen, die für die breite Öffentlichkeit sonst nicht zugänglich sind.

Dies trifft auch auf die umfangreiche Kunstsammlung der BKS Bank zu. Das heurige 100jährige Bestehen der Bank bietet einen wunderbaren Anlass, ausgewählte Werke aus dieser hochkarätigen Kunstsammlung für das interessierte Publikum zugänglich zu machen.

Die BKS Bank-Ankaufspolitik – und damit auch das Konzept der Ausstellung – spiegeln die Entwicklung des Kunstgeschehens der letzten 100 Jahre wider: in den Anfängen Konzentration und Schwerpunkt der Ankäufe auf klassische Kunst mit fast ausschließlich männlicher Beteiligung, danach Augenmerk auf zeitgenössische Kunst mit starkem weiblichen Anteil, gefolgt von einem deutlichen Ankaufsschwerpunkt gesellschaftskritischer Kunst in den letzten Jahren.

Mit dieser gut sortierten Kunstauswahl hat sich die BKS Bank nicht nur als wichtige Unterstützerin des kulturellen Lebens in Kärnten etabliert, sondern auch gutes Gespür für die Entwicklung des Kunstgeschehens bewiesen. Dafür sprechen die vielen bedeutenden Namen in dieser beeindruckenden Schau.