Ausstellungsarchiv 2000

11. Februar bis 14. Mai 2000

Die Stadtgalerie Klagenfurt präsentiert mit dieser Ausstellung vor allem den Zeichner und Graphiker Marc Chagall. Anhand von rund 400 Werken aus den Beständen des Sprengel Museum Hannover, des Rupertinum Salzburg, der Fondazione Mazzotta und einer Privatsammlung in Mailand, des Art Forum Ute Barth in Zürich sowie der Privatgalerie Schär und Wildbolz, wird ein Überblick über seine gesamte Schaffensperiode gegeben.
Neben Zeichnungen, Gouachen, Aquarellen und Kreidezeichnungen werden einige der wichtigsten Radierungszyklen Chagalls wie etwa „Die Bibel“, „Zirkus“, „Die 7 Todsünden“, „Die toten Seelen“ und jene 100 Radierungen, die Marc Chagall 1928 - 30 zu den Fabeln La Fontaines geschaffen hat, gezeigt.
Einige ausgewählte Ölbilder runden die Präsentation des großartigen Werkes Chagalls, Malerpoet und Traumbildzauberer, ab.

26. Mai bis 3. September 2000

Oer spanische Künstler Salvador Dalí (geboren am 11.5.1904 in Figueras bei Gerona/Katalonien, gestorben am 23.1.1989 in Figueras) gilt als der bedeutendste Maler und Bildhauer des Surrealismus. Der Grafiker, Cineast und Schriftsteller experimentierte schon früh, beeinflußt von Sigmund Freud, mit dem Unbewußten, psychischen Krankheitsbildern und persönlichen Angst- und Rauscherlebnissen, die er zu irrationalen surrealistischen Sujets gestaltete. Aufgrund seiner exzentrischen Selbstdarstellung und seines Willens, seine Kunst als Ware zu vermarkten, wurde er zu einem der populärsten Künstler des 20. Jahrhunderts. 
Die Stadtgalerie Klagenfurt zeigt ab 26. Mai 2000 eine Gesamtschau zum druckgrafischen Schaffen des begnadeten Katalanen. Leihgeber der rund 400 Werke sind 9 Privatsammler aus Deutschland und Luxemburg. Gezeigt werden u.a. die Lithografie-Serien „Don Quichotte“ (1957) oder „Carmen“ (1970) in Originalkassetten, Holzschnitte wie „Die göttliche Komödie“ (1960) und „Alice im Wunderland“ (1969), die Radierungen zu „Gralsuche“ (1974), Photocollagen von Dalí und Descharnes (die einzigen von Dalí nach übermalten Originalfotos aus dem Jahre 1962 gefertigten Photocollagen) sowie einige ausgewählte illustrierte Bücher.

22. September 2000 bis 14. Jänner 2001

Pierre Auguste Renoir (1841-1919), französischer Maler, Bildhauer und einer der bedeutendsten Vertreter des Impressionismus, war in besonderem Maß ein Maler der Lebensfreude, der Sinnlichkeit und des unbeschwerten Seins. Trotzdem seine letzten drei Lebensjahrzehnte von persönlicher Tragik überschattet wurden, blieb er seinem Hymnus auf glückliches Dasein treu.
Ab 1904 war eine schwere rheumatische Gelenkentzündung schon so weit fortgeschritten, dass er kaum noch sitzen konnte und zeitweilig sogar gelähmt war. Den Pinsel zu halten, wurde für ihn unmöglich; man musste ihm den Pinsel zwischen die steifen Finger klemmen. In dieser Zeit wurde Renoir auch zum Bildhauer: Er fand fremde Hände, die für ihn den Ton formten, so wie er es angab. Der junge Spanier Richard Guino (1890-1973) erwies sich als feinfühliger Assistent. Er legte nach Skizzen Renoirs die Figuren an. So entstanden Skulpturen, die von Renoirs Händen nie berührt worden waren und die doch seine ureigensten Werke sind. - Schöpfungen seines Geistes und seiner Vorstellung von menschlicher Schönheit.

Die Ausstellung in den Räumen der Stadtgalerie Klagenfurt präsentiert alle Skulpturen, die während dieser Epoche von Guino für Renoir geformt wurden. Die Werke stammen direkt aus der persönlichen Sammlung von Michel Guino, des Sohnes von Richard Guino, und werden in Österreich zum ersten Mal überhaupt gezeigt. Die Präsentation umfasst alle Abschnitte der Schaffensperiode, Skizzen, Pastellgemälde und Rötelzeichnungen von Guino sowie den Gips oder das Terrakotta, die für die Modellierung verwendet wurden.
Ebenfalls gezeigt werden Originaldokumente, Fotografien aus der damaligen Zeit, Entwürfe und Briefe, die die beiden einander schrieben. - Eine ganze Palette an Dokumenten, um ihre Zusammenarbeit und ihre Freundschaft besser verstehen lernen zu können.
Dazu wird aus derselben Kollektion der einzige Wandteppich ausgestellt, der zu Renoirs Lebzeiten entstand.