Ausstellungsarchiv 2021

6. April bis 16. Mai 2021

Romana Egartner und Niclas Anatol präsentierten einen gemeinsamen Werkzyklus. Die Ausstellung "Zwischen Fremkörper" wurde ab 6. April im Living Studio der Stadtgalerie gezeigt.

Romana Egartner (*1985 in Villach), vorjährige Preisträgerin des Atelierstipendiums Paris und Niclas Anatol (*1972 in Wien) starteten während ihres Aufenthalts in Paris einen gemeinsamen Werkzyklus. 

Ausgehend von Überlegungen zum Parasitären fanden sich die Künstler in einer von Ausnahmen geprägten abstrakten Situation wieder. Proteste, Ausschreitungen und die herannahende Pandemie nahmen unweigerlich Einfluss auf die künstlerische Auseinandersetzung. Das Fremde präsentierte sich ihnen in einer überwältigenden Abstraktion deren Unfassbarkeit sie versuchten Herr zu werden. Nach der abrupten Abreise mit dem letzen möglichen Flug aus Paris setzte sich dieser intensive Austausch über das Fremde und dessen Einfluss auf das Körperliche über das letzte Jahr hinweg fort. In unterschiedlichen Medien wurde diese Aufarbeitung in der Ausstellung gezeigt.

Was ist ein Fremdkörper? Ist der Fremdkörper von außen kommend das Fremde schlechthin? Oder ist er etwas Eigenes, heimlich Vertrautes, das sich gegen den Körper oder gegen die Gesellschaft wendet, in dem oder der er lebt? Fremdkörper sind auf eine schwer zu fassende Weise weder fremd noch nicht-fremd, und genau darin liegt ihre große Wirksamkeit. Der Fremdkörper entzieht sich begrifflicher Zuordnung, und das macht auch die Beschäftigung mit ihm so interessant.

25. Mai bis 17. Juli 2021

Der vorjährige Preisträger des Parisstipendiums zeigte die Bandbreite der im Zusammenhang dieses Atelieraufenthalts entstandenen Arbeiten.

In der Ausstellung NON-TRACELESS von Kristoffer Stefan waren die BesucherInnen aufgefordert, selbst aktiv zu werden. Partizipatorische Objekte laden dazu ein, Transformationsprozesse und Stabilitätslandschaften durch haptische Auseinandersetzung selbst zu erkunden.

23. Juli bis 5. September 2021

Im Rahmen des World Bodypainting Festivals zeigte Vilija Vitkute im Living Studio der Stadtgalerie Arbeiten ihrer vielseitigen Kunst als Fotografin, Bodypainterin, Regisseurin und Scherenschnittkünstlerin, die in den letzten fünf jahren in der Arktis - ihrer größten Inspiration - entstanden sind.

Vilija reiste dafür nach Lappland und auf die Lofoten, verband dortige Motive des Wassers, der Berge, Flora und Fauna mit der einmaligen Schönheit und Besonderheit des Camouflage Bodypaintings, um u.a. damit Menschen zu einem respektvollen Umgang mit unserer Natur anzuregen. Zur Eröffnung entführte die Künstlerin, gemeinsam mit den Tänzern Malgorzata Sus & Natalia Lis, mit der Bodypainting Tanz Performance „Water Whispers“ das Publikum in ein Universum des Wassers, Heimat der Meereswesen.

At thr World Bodypainting Festival 2021, Lithuanian artist Vilija Vitkute showcased some of her multifaceted work as a photographer, bodypainter, video director and silhouette artist, created over the past five years in the Arctic – her greatest inspiration. Vilija had travelled to Lapland and the Lofoten Islands, where she combined the themes of water, mountains, wildlife and vegetation with the unique beauty and special character of camouflage bodypainting. One of her purposes is to inspire us to treat nature with respect. For the official opening of the exhibition, a bodypainting dance performance entitled „Water Whispers“ had been created by Vilija Vitkute together with two dancers, Malgorzata Sus and Natalia Lis, whisking the viewers into a water universe, the home of marine creatures.

15. September bis 7. November 2021

2020 ging das Stipendium für künstlerische Fotografie und elektronische Medien, das jährlich vom Land Kärnten in Kooperation mit der Abteilung Kultur Klagenfurt ausgeschrieben wird, an die deutsche Medienkünstlerin Karen Irmer. Die Augsburger Medienkünstlerin zeigte das Ergebnis ihres 5-monatigen Aufenthaltes im Atelier der Stadt Klagenfurt.

„Meine Werke haben keinen identifizierbaren Raum oder Ort. Wenn Sie die Dinge, die Sie sehen nicht eindeutig zuordnen und erkennen können, worauf schauen Sie dann? Sie beobachten sich selbst beim Sehen. Das Sehen selbst wird zum Gegenstand der Betrachtung“.
Karen Irmer

Dem Spiel mit der Wahrnehmung hat sich die Künstlerin auch während Ihres Aufenthaltes in Kärnten gewidmet. Die Reflexion des eigenen Betrachtens ist weiter integraler Bestandteil Ihrer künstlerischen Strategie. In der Ausstellung stand eine Videoarbeit, in der sich nur kleinste Bewegungen vollzogen, großformatigen, fotografischen Abzügen gegenüber. Diese wiesen je nach Lichteinfall einen anderen Kontrast auf, der die innewohnende mystische Qualität weiter verstärkte.

Auf diese Weise wurde nicht die einzelne Erscheinung als solche, sondern die atmosphärische Situation zum Motiv. So entstanden Aufnahmen von poetischer Schönheit, die mit ihrer implizierten Mehrdeutigkeit den BetrachterInnen nicht immer eine klare Standortbestimmung erlaubten.

17. November 2021 bis 27. Februar 2022

2019 ging das Künstlerstipendium der Landeshauptstadt Klagenfurt im slowenischen Šmartno an den gebürtigen Klagenfurter Martin Egger. Coronabedingt erfolgte der Arbeitsaufenthalt im Atelier erst 2021.

Martin Egger interveniert und verändert Bildmaterial: Ein Bild wird über das andere gemalt, Analoges und Digitales werden kombiniert, ungewohnte wie humorvolle Narrative öffnen sich durch Überlagerungen von Konkretem und Abstraktem. Farben und Formen morphen bunt, fließen über die Ränder, beginnen zu vibrieren.

In Šmartno erarbeitete Martin Egger eine Serie mit dem Titel „Extensions“, beschäftigte sich mit Wiederholung und Variation, trieb die Vielschichtigkeit seiner Arbeiten weiter, indem er nach der Übersetzbarkeit und den Ausdehnungen von bereits Visualisiertem fragte. Durch Kollaborationen mit „GastkünstlerInnen“ aus Text und Musik begann im Living Studio ein medienübergreifender Austausch. Wahrnehmungsfelder öffneten sich, der Ausstellungsraum wurde zum Spielraum für freie Assoziationen.