Ausstellungsarchiv 2019

30. Jänner bis 10. März 2019

2018 verbrachten die bildende Künstlerin Edith Payer und der Kulturanthropologe Markus Waitschacher insgesamt sechs Monate im Atelierhaus der Stadt Klagenfurt im slowenischen Šmartno in der Goriška Brda – einem mittelalterlichen Dorf, das zu den touristischen Hotspots der Region zählt.

Im Living Studio der Stadtgalerie präsentieretn sie anschließend die Ergebnisse ihrer künstlerisch-ethnografischen Feldforschungsarbeit in Šmartno – umgesetzt in einer museal aufbereiteten Präsentation. Dabei ging es insbesondere um eine kritische Sicht auf die bildliche, textliche, als auch objektbezogene Repräsentation einer spezifischen Gegend und Gesellschaft oder um die Frage, inwieweit anhand von Gegenständen Geschichten konstruiert und erzählt werden können. So verknüpfen sie zufällige Fundgegenstände mit Amateur-Sammlungen sowie lokalen Geschichten.

20. März bis 28. April 2019

Simon Goritschnig (*1988 in Klagenfurt), vorjähriger Preisträger des Atelierstipendiums Paris der Stadt Klagenfurt, stellte die Suche nach Ordnung im Chaos des Universums in den Mittelpunkt seiner Ausstellung „Pattern Recognition“ dar.

Gezeigt wurden Arbeiten auf Papier - Kompositionen aus Tuschezeichnung und Computergrafik, in denen die Grenze zwischen Analogem und Digitalem vollständig aufgelöst wird. Ausgangspunkt war eine Serie von Arbeiten, die während des Auslandsaufenthalts in Paris entstand: Hier wurden mehrere Ebenen von Zeichnungen durch eine Maschine, die
mit Tuschestiften arbeitet, auf dem hängenden Papier aufgetragen und später wieder von Menschenhand überarbeitet.

Das Ergebnis sind komplexe Bilder, in denen Abstraktion und Gegenständlichkeit nahtlos in einander übergehen und somit zur visuellen Metapher für eine holistische Weltsicht werden, in der Alles mit Allem in Verbindung steht. 

Simon Goritschnig wurde 1988 in Klagenfurt geboren. Seit 2008 lebt und arbeitet er in Wien. 2015 diplomierte er an der Universität für angewandte Kunst Wien im Bereich Grafik und Druckgrafik. Für seine Diplomarbeit wurde er mit dem Ernst-Beranek-Stipendium ausgezeichnet, 2018 erhielt er von der Stadt Klagenfurt das Auslandsstipendium für Paris.
Zur Zeit der Ausstellung befand er sich außerdem auf Artist Residency in Glasgow.

Mit seiner künstlerischen Arbeit erforscht er die komplexe Beziehung zwischen Körper, Welt und Psyche des Menschen:
Was ist das Leben? Woher kommt die Sprache? Und wie definiert man Bewusstsein? Assoziativ werden Phänomene aus Biologie, Medizin und Psychologie aufgegriffen und kombiniert. Hierbei steht eine holistische Weltsicht im Vordergrund, in der Alles mit Allem in Verbindung steht, sowie eine Faszination für alles Unendliche, Verworrene und Komplizierte.

15. Mai bis 30. Juni 2019

Wer schillernde Porzellankunst mit Rokoko-Ornamentik und Dekor assoziiert, liegt bei Gerda Smolik falsch.
In ihren Arbeiten sind Glanz und Zauber nur vordergründig.

Porzellan befindet sich üblicherweise im selben semantischen Kontext mit Glamour. Nicht bei Gerda Smolik. In ihren Arbeiten sind Glanz und Zauber nur vordergründig da, in den Figuren selber befindet sich das gesamte pralle Leben, mit allem, was dazugehört: Tod, Leben usw. Ihre plastischen Werke (in Porzellan oder Steinzeug) geben die Leiden und Freuden des Lebens, das oft vielleicht zu intensiv gelebt wird, wieder. Das allzu Menschliche ist das Leitmotiv ihres Schaffens. Die Ausstellung im Living Studio der Stadtgalerie Klagenfurt zeigt einen Querschnitt durch ihr Werk.
Mag. phil. Alexander Gerdanovits

Die bizarre Figurenwelt der Künstlerin verkörpert das pralle Leben voll von Sinnlichkeit, Humor, Freud und Leid. Opulente, nackte Körper, groteske Tiergestalten und absurd-komische Wesen gehen hier Hand in Hand mit tabubrechender Gestaltungsfreude. Das allzu Menschliche mit all seinen skurrilen Variationen ist das Leitmotiv des Schaffens Gerda Smoliks.

11. Juli bis 25. August 2019

Im Rahmen des World Bodypainting Festival 2019 fand am Abend der Vernissage, 10. Juli 2019, die multisensorische Installation “garden of the senses” der polnischen Künstlerin, Tänzerin und Choreografin Agnieszka Glińska statt.

Dabei begeisterte Agnieszka Glińska, die 1998 in Krakau das Tanzensemble Art Color Ballet gegründet hat, das Publikum durch die Verbindung von verschiedenen Tanzstilen (Modern Dance, Pantomime, Afro-Dance). Die drei Mitglieder des Art Color Ballet machten aus der Show etwas Spektakuläres und Einzigartiges.

Das Art Color Ballet vereint auf der einen Seite die Elemente Bewegung, Klang und Tanz und arbeitet auf der anderen Seite mit vielen talentierten Menschen wie Künstlern, Tänzern, Make-up Artisten und Fotografen zusammen.

In der Ausstellung selbst wurden Fotos von Auftritten und Projekten des Art Color Ballets gezeigt, mit dem Agnieszka Glińska seit 2003 auch Mitglied der World Bodypainting Association ist und bereits viele Auszeichnungen gewinnen konnte.

Kurzbio:
Agnieszka Glińska (* 18. Februar 1968 in Breslau) - polnische Theater- und Fernsehregisseurin und Schauspielerin.
Besuch der Staatlichen Hochschule für Theater / Abteilung Schauspiel und Regie in Warschau (Abschluss 1994).
Debüt als Schauspielerin bereits 1990, als Regisseurin 1992.
Am Współczesny-Theater in Warschau arbeitete sie als Regisseurin (2000-2004 und 2010-2011) sowie als
Programmberaterin (2011-2012). Von 2012 bis 2015 war sie künstlerische Leiterin des Studio Theaters in Warschau.

5. September bis 24. November 2019

Max Peintner (*1937 Hall in Tirol, Architekt und Maler) präsentierte im Living Studio der Stadtgalerie Klagenfurt eine Auswahl von rund 30 seiner utopischen Zeichnungen aus dem Zeitraum 1969 bis 1976, inklusive "Die ungebrochene Anziehungskraft der Natur“, die als Ausgangspunkt für das große Kunstprojekt FOR FOREST von Klaus Littmann im Wörthersee Stadion gedient hat.

Max Peintners futurologische Visionen, seine in superrealistischer Manier penibelst dargestellte Szenarien irrealer Panoramen gelten heute noch als Ikonen der österreichischen Umweltbewegung.

11. Dezember 2019 bis 19. Jänner 2020

Seit 2012 wird vom Land Kärnten in Kooperation mit der Abteilung Kultur Klagenfurt jährlich ein Stipendium für künstlerische Fotografie und elektronische Medien ausgeschrieben. 2019 ging das Stipendium an Agnieszka Kozłowska (*1985 in Polen). Von Mai bis September 2019 arbeitete sie im Maleratelier der Stadt Klagenfurt.

In ihrem Projekt ICE I SPACE untersucht Agnieszka Kozłowska die räumlichen und zeitlichen Dimensionen des Gletschereises in der alpinen Landschaft.

Im ersten Teil der Arbeit führte sie ein Spaziergang vom östlichsten Punkt, den der Draugletscher im letzten Gletschermaximum (östlich von Völkermarkt) erreichte, zum aktuellen Pasterze-Gletscher. Sie zählte die Schritte und zeichnete die Reise filmisch auf. Im zweiten Teil der Arbeit dokumentierte Agnieszka Kozłowska mit einer einzigartigen, von ihr entwickelten Fototechnik, den Raum, der von neueren Eisretreats übrig geblieben ist.