Ausstellungsarchiv 2009

30. Juni bis 20. August 2009

Seit 2007 stellt die Stadtgalerie Klagenfurt regelmäßig jungen Künstlern das „Living Studio“ zur Verfügung und bietet so die Möglichkeit, das eigene künstlerische Schaffen live vor Publikum zu zeigen. 
Das Projekt „Der Grüne Salon“ der Künstlergruppe SPLITTERWERK im Living Studio der Stadtgalerie Klagenfurt transformiert den schwierigen, fast gangähnlichen Raum, mit geringer Höhe und bestimmender Fensterfront mittels einer atmosphärischen Neustrukturierung in einen Ausstellungsraum mit besonderer Ausstrahlung. Indem die Zusammenhänge zwischen Funktion, Bedeutung, Raum, Oberfläche, Farbe und Atmosphäre verschoben werden, kippt SPLITTERWERK den vorgefundenen Charakter des Raumes. Was vormals das Living Studio war, ist jetzt für die Zeit der Ausstellung von SPLITTERWERK „Der Grüne Salon“.

SPLITTERWERK ist eine Werkstätte der Bildenden Künste mit Sitz in Österreich. Von Beginn an arbeitet SPLITTERWERK im Sinne eines erweiterten Kunstbegriffs transdisziplinär an Projekten zwischen Malerei, Installation, Baukunst und Neue Medien, die sich in exemplarischer Weise mit der zunehmenden Verschränkung von gebauten und medialen Räumen befassen. Die Erforschung von experimentellen Oberflächen, von Beschichtungen und Reliefs aus computergenerierten Mustern bis hin zu elektronisch gesteuerten, bisweilen interaktiven Projektionen oder selbstleuchtenden Oberflächen, führt SPLITTERWERK zu einer grundsätzlichen Neubewertung nicht nur des Ornamentalen, sondern insgesamt der Oberfläche in der Bildenden Kunst.

Projektteam: Mark Blaschitz, Hannes Freiszmuth, Edith Hemmrich, Lisa Naumann, Josef Roschitz, Nikolaos Zachariadis

10. bis 30. September 2009

Die Künstlerin macht sich die Struktur des Living Studio der Stadtgalerie Klagenfurt, die längliche Form dieses Raumes zunutze, indem sie ihre Raum-Objekte gleichsam entlang eines fiktiven "Laufstegs" (oder catwalks), den man in diesem Raum tatsächlich installieren könnte, anordnet. Das Papier als Ausgangsmaterial ist nicht nur "verletzlich", sondern auch ein vergleichsweise billiges Material und eignet sich im Sinne von Marlies Rapetti ganz hervorragend dazu, um einer Branche, die man am ehesten mit den Begriffen "glamourös" oder "luxuriös" assoziieren würde, sozusagen künstlerisch "entgegenzuarbeiten". 
Dass einige der ausgestellten Objekte gleichzeitig aber auch als künstlerische "Prêt-à-porter"-Kollektion, als "bereit zum Tragen" fungieren können, wurde vor einiger Zeit im Rahmen der "Aschaffenburger Kulturtage" nachgewiesen. Die Papierskulpturen wurden dabei von Tänzerinnen als Kostüme für eine Aufführung verwendet. Auch das von Bernadette Prix-Penasso geleitete Tanztheater hat die Tragbarkeit der Objekte von Marlies Rapetti schon mehrfach demonstriert, so unter anderem bei der Tanzvorführung "Gaias Körperkleider" anläßlich einer Ausstellung der Künstlerin im Schaukraftwerk der KELAG im Jahr 2004, im Rahmen der "Langen Nacht der Museen" oder bei der Veranstaltung "GemmaKunstSchaun" in Villach. (Heimo Strempfl)

5. bis 28. November 2009

Die Stadtgalerie Klagenfurt zeigte im November 2009 „unberührbare“ Malerei: Seit 2005 gibt es in der Leprakolonie Bharatapuram in Südindien die weltweit erste Malschule für  „aussätzige“ Menschen. Durch den Verkauf der Bilder erlangen die StudentInnen der BINDU-ART-SCHOOL nicht nur finanzielle Eigenständigkeit, sondern unterstützen mit einem Teil ihres Einkommens weitere Betroffene sowie die Gründung weiterer Schulen.

Intensive Lebenserfahrung und innere Qualitäten fließen in ihre erhebenden Bilder ein. Die unmittelbaren, und spontanen Arbeiten berühren und sind witzig zugleich. Die Einfachheit ihrer Ideen, die Benutzung des Raumes und der Textur sind ungewöhnlich. Alle gezeigten Werke waren käuflich erwerbbar und kostetenn zwischen 77 und 407 euro. Der Gesamterlös kam natürlich zur Gänze dem Projekt zugute.

3. bis 13. Dezember 2009

Mehr als 40 Jahre zeichnet Petar Pismestrovic schon Karikaturen. Porträts sind seine Königsdisziplin, politische Karikaturen seine tägliche Herausforderung.
Früh verblüffte der  Meister der scharfen Ironie aus Sremska Mitrovica mit seinem Talent  für das Porträt, mit seinem absolut treffsicheren Blick für Physiognomien. Gerhard Haderer, begnadeter Zeichner im Land, nennt ihn „so etwas wie ein Gesichtsarchitekten, einer der aus einem durchschnittlichen Zeitgenossen eine visuelle Erlebnislandschaft gestalten kann.“ 
Der Bürgerkrieg vertrieb ihn mit Frau und Kindern 1991 aus der kroatischen Heimat. Zum Glück gelandet in Österreich, genau genommen in Kärnten, das seither Lebensmittelpunkt für ihn und seine Lieben ist. Der Neubeginn ist eng mit der Kleinen Zeitung verbunden, Pismestrovic ist seit 1992 ihr ständiger Karikaturist – hoch gelobt und viel geehrt. Nicht jeder schafft es, mit seinen Arbeiten in den USA unter die besten internationalen Karikaturen des Jahres gereiht zu werden.

Am 2. Dezember 2009 fand die Buchpräsentation „Petar Pismestrovoic 2009 – Karikaturen und Köpfe des Jahres“ aus der Edition Kleine Zeitung im Living Studio der Stadtgalerie Klagenfurt statt.
Danach waren ausgewählte Karikaturen aus diesem neuesten Band in einer Sonderausstellung im Living Studio bis 13. Dezember zu sehen.

18. Dezember 2009 bis 3. Jänner 2010

Doris Nahle, Künstlername Gwendoline, arbeitet seit 3 Jahren mit Perlen und Schmuck. Sie ist Autodidaktin und hat durch das ständige Ausprobieren und Erforschen der unterschiedlichsten Gläser ihren eigenen Stil gefunden. Ihre Perlen sind hauptsächlich aus italienischen Gläsern der Insel Murano, aber auch deutschen, böhmischen und amerikanischen Silbergläsern hergestellt. Sehr gerne verwendet sie auch edle Metalle wie Gold, Feinsilber und Platin. Ihre Spezialität sind free formed beads, die ohne jegliche Hilfsmittel wie Pressen oder Formzangen entstehen.

Die Glasperlen- und Schmuckdesignerin Doris Nahle arbeitete 14 Tage live vor Ort und gab den Besuchern Einblick in diese faszinierende und schwierige Kunst.